Die besten Frutti di Mare der Welt

Buona Villa Albanien

Meeresfrüchte SpaghettiFreunde der gepflegten Meeresfrucht – wir haben sie gefunden: die besten – ich übertreibe nicht, wenn ich sage – die allerbersten Frutti di Mare der Welt. Ihr findet sie in der Strandbar Buona Villa in Albanien, um ganz genau zu sein, exakt hier: 41.054373, 19.452362

Auf unserer Reise durch Albanien, durften wir feststellen, dass Albanien ein absoluter Traum für Freisteher ist. Und das ist eben genau das, was wir suchen. Campingplätze – insbesondere die mit den Fähnchen – sind uns zuwider. Deshalb ziehen wir immer unsere Lieblings-Reise-App zu Rate, wenn es darum geht, die besten Stellplätzte zu erreichen: Park4Night. Dieses Mal hat uns die App geraten, an einem Strand in Albanien Halt zu machen. Weiter südwärts durch das Land sollte es gehen. Der Strand mit den allerbesten Meeresfrüchte-Spaghetti der Welt lag damit genau auf unserem Weg.

Aber zunächst: Piselt nicht, wo andere laufen und packt euren Müll ein

Strand Albanien Bueno VillaDoch wir müssen gestehen, auf den ersten Blick sah das Ganze gar nicht allzu einladend aus. Zig Autos säumten die sandbedeckten Parkbuchten am Strand. Das hätte uns kaum verwundern sollen, war es doch Wochenende. Und schließlich will auch der Albaner am Ende der Woche so richtig ausspannen. Das geht natürlich nirgendwo besser als am Strand. Wir parkten Aknes also zunächst einmal neben der aus Holz bestehenden Strandbar und schauten uns um. Auf den zweiten Blick wurde es kaum einladender. Als wir so über die Pfade schlenderten, Müll, insbesondere Plastik, so weit das Auge reicht. Verstehen werde ich es nie können, warum Menschen ihre Notdurft direkt am Pfad verrichten und das Ganze dann noch mit Taschentüchern garnieren. Naja, immerhin weiß man dann, wo man nicht hintreten sollte.

Am Strand wurde es übrigens nicht besser. Plastik, Flaschen, Becher, kaputte Flip Flops und allerlei Zeug, das entweder in den gelben Sack, den Hausmüll oder eine Verbrennungsanlage gehört. Ich hatte also spätestens zu diesem Zeitpunkt beschlossen, hier schnell wieder das Weite zu suchen. Eine Nacht, länger nicht. Doch ich hatte eben nicht mit den weltbesten Frutti di Mare und der Gastfreundschaft gerechnet, die uns hier empfangen würde.

Ein Bier und drei Hunde später: Zeit fürs Abendessen

Erschöpft von der Reise und den Temperaturen haben wir uns erst einmal ein Bier in der Strandbar gegönnt. Dazu sollte man erwähnen: Der Strandabschnitt, der zur Bar gehört war tadellos. Der wird nämlich täglich sauber gemacht. Dass das eigentlich nicht nötig sein sollte und jeder seinen Scheiß wieder einpacken sollte, ist eigentlich selbstverständlich. Also seht das mal als Wink mit dem Gartenzaun.

Anyway: Nach dem verdienten kühlen Bier und nachdem ich die vielen Hunde, die sich dort tummelten mit großem Respekt aus möglichst großer Ferne betrachtet hatte, hatten wir beschlossen, dort zu bleiben. Wenn ich Hundegebell aus einer Entfernung von drei Kilometern hören, ergreife ich die Flucht auf. So ähnlich auch hier. Immerhin gab es genügend Tiere mit vier Pfoten, die bellen konnten. Spoiler: Ich hab dort meinen höchstpersönlichen Therapiehund gefunden, der so sanft mit mir umgegangen ist, wie mit niemandem sonst. Hat wohl gewusst, dass ich ein kleines bisschen Angst hatte. Nun denn. Irgendwann war es Zeit fürs Abendessen.

Die vermutlich beste Entscheidung meines Lebens

Frutti di MareUnd was soll ich sagen. Das war wohl die beste – Verzeihung, Mann – die zweitbeste Entscheidung meines Lebens. Ich hab die Spaghetti mit Meeresfrüchten geordert. Jetzt ist es ja so: Ich bin ein Fan von langen dünnen Nudeln, obwohl ich mich beim Essen derselben nicht unbedingt geschickt anstelle und ich verachte auch das Getier des Meeres nicht, wenn es auf meinem Teller landet. Aber halleluja, mit so etwas hätte ich nicht gerechnet. Ein Traum. Eine Legende. Eine Offenbarung. Spaghetti wie sie keine italienische Nonna besser hinbekommen würde. So al dente, dass sie mit Sicherheit am Kühlschrank kleben bleiben und sich auf Befehl ganz genüsslich langsam nach unten in einem bereit gestellten Teller schlängeln würden. Eine Tomatensauce, aus der man die Sonne schmeckt, in der die Tomaten gereift sind, bis sie sich freudig rufend ihrem Bauern mit einem leisen „ich bin perfekt, bitte pflück mich, damit ich gegessen werden kann“ anbieten. Ich konnte ihre zarten Stimmchen hören. Unaufdringlich aber dennoch selbstbewusst, kräftig aber dennoch demütig, gereift aber dennoch im Herzen jung. Tomaten, die das ganze Jahr von der Sonne geküsst wurden, dezent angebraten und mit Kräutern verfeinert – so dezent, dass es kaum zu schmecken war aber dennoch genug um zu wissen, dass der Koch den Gaumen um seine Sinne bringen wollte. Und die Frutti di Mare selbst: Ein Gedicht. Krabbe küsste Calamari, Calamari küsste Shrimp, die Muschel wiederum zierte sich ein wenig in diesem bunten Treiben mitzumischen und linste nur mit einem Auge ins Geschehen, um genug der herrlichen Tomatensauce hineinzulassen, dass ihr Haus danach lechzte ausgeschleckt zu werden.

Die besten Frutti di Mare – ever

Lisas Frutti di Mare Gesicht

Kurzum: die besten Frutt di Mare mit Spaghetti die ich jemals gegessen habe. Und ich bin mir absolut sicher: Die besten Frutti die Mare, die ich jemals essen werde. Glaubt mir, ich habe es versucht. Aus lauter Verzweiflung habe ich Pasta mit Meeresfrüchten bestellt – in jedem Restaurant danach, in dem es Pasta mit Meeresfrüchten gab, das auch nur annähernd vielversprechend aussah. Niemals ist das Gericht an die besten Frutti di Mare der Welt herangekommen – nicht annähernd.

Neben den allerbesten Meeresfrüchtespaghetti des Universums war es aber sicherlich auch die Gastfreundschaft von Lido, seines Zeichens ein paar Jahre lang Koch in bella Italia und Good old Germany und außerdem Besitzer des Restaurants, weshalb wir eben nicht nur eine Nacht, sondern ganze drei geblieben sind. Nicht nur hat er uns ein Geheimrezept gegen Mücken verraten. Er hat uns auch den örtlichen Mechaniker vorgestellt – den König des Dorfes, dessen Dienste wir ebenfalls in Anspruch genommen haben. Doch erst einmal haben wir uns die Frutti di Mare schmecken lassen und zwar insgesamt drei Mal.

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