Wasserversorgung im Camper – Pumpe, Verbrühschutz und Co.

Wasserverteilung im Campervan Plan

Geht es um die Wasserversorgung im Camper, muss man sich über so einiges Gedanken machen. Neben Überlegungen zur Menge an Wasser, die man benötigt, den Wassertanks und den passenden Anschlüssen, stellen sich noch so einige andere Fragen.

Wie man an unserem Plan für die Wasserverteilung sehen kann, muss man sich, je nach Anforderung, durchaus Gedanken machen, wie man das Wasser verteilt bekommt. Aber zuvor gibt es noch eine Grundlegende Entscheidung zu treffen.

Druckpumpe oder Tauchpumpe

Um das Wasser aus dem Tank zu entnehmen, gibt es zwei Möglichkeiten, Druck- oder Tauchpumpen. Tauchpumpen werden, wie der Name schon andeutet, in den Tank gehängt und fördern von dort, wenn sie eingeschalten werden, das Wasser in unsere Schläuche. Tauchpumpen sind in der Anschaffung sehr billig, haben aber den Nachteil, dass sie sehr fehleranfällig sind, gerne durchbrennen und dass sie nicht trocken laufen dürfen.

Außerdem braucht die Pumpe, wenn sie im Wasser hängt, Strom. Wir wollten gerne vermeiden, dass Strom bei Fehlbetrieb mit Wasser in Berührung kommen könnte.

Druckpumpe: Teurer aber längere Lebensdauer

Druckpumpen * werden außerhalb des Tankes verbaut und erkennen über eine Membran, wenn es im Schlauch nach der Pumpe zu einem Druckabfall kommt, also wenn ein Hahn geöffnet wurde. Die Pumpe beginnt dann zu arbeiten, bis der Druck wieder hergestellt ist. Druckpumpen sind zwar teurer als Tauchpumpen, haben aber eine längere Lebensdauer, sind weniger fehleranfällig und können auch mal trocken laufen, ohne kaputt zu gehen. Außerdem können handelsübliche Haushaltswasserhähne verwendet werden. Aus diesen Gründen haben wir uns für eine Druckpumpe in unserem Camper Selbstausbau entschieden.

Die größte Gefahr von Druckpumpen besteht allerdings darin, dass sie bei jeglichem Druckabfall zu arbeiten beginnen, bis der Druck wieder hergestellt ist. Dass kann im Falle eines Lecks in unserem Wassersystem dazu führen, das die Pumpe den ganzen Tank durch das Leck ins Fahrzeuginnere befördert.

Das ist uns auch bereits passiert. Zum Glück ist die Pumpe recht laut und wir haben relativ schnell gemerkt, dass sie läuft, ohne dass wir einen Hahn geöffnet hatten. Aber ein paar Liter hatten sich bis dahin dennoch schon im Fahrzeug verteilt. Aus diesem Grund haben wir einen Schalter eingebaut, der die Stromzufuhr zur Pumpe unterbricht. Wenn wir also nicht im Fahrzeug sind oder wenn wir gerade fahren, können wir die Pumpe einfach ausschalten.

Wasserzähler

Aufgrund der Bauart unseres Frischwassertanks (Beispiel, unbezahlte Werbung) war es schwierig bis unmöglich eine Sonde zu finden, die uns den Füllstand sinnvoll hätte anzeigen können. Normalerweise werden in die Tanks Sonden eingesetzt, die anhand das Stromdurchflusses in den Fühlern messen können, wie viel Wasser noch im Tank ist.

Unser Tank ist nicht rechteckig und hat das größte Volumen oberhalb des Radkastens, die tiefste Stelle geht aber bis zum Fahrzeugboden. Eine Sonde * hätte uns jetzt zwar anzeigen können, wie viel Wasser noch über der tiefsten Stelle des Tankes ist, die angezeigten Werte würden aber niemals den tatsächlichen Mengen entsprechen.

Wasserzähler, der den Durchfluss misst

Wir haben uns deshalb dafür entschieden, einen Wasserzähler einzubauen, der den Durchfluss des Wassers im Schlauch vor der Pumpe messen kann. Dieser Zähler hat auch eine Alarm-Funktion, wenn eine vorher eingestellte Menge an Wasser aus dem Tank entnommen wurde. Beim nächsten Befüllen des Tankes kann der Zähler wieder auf Null gesetzt werden und beginnt von Neuem zu zählen. Wir haben den Wasserzähler aber bisher noch nicht in Betrieb genommen.

Das liegt vor allem daran, dass wir den Wasserpegel im Tank erkennen können, wenn wir von hinten in unseren Camper schauen. Zusätzlich haben wir die Erfahrung gemacht, dass wir, egal wie viel Wasser sich noch im Tank befindet, bei jeder Gelegenheit, die sich bietet, den Tank wieder füllen. Denn nichts ist schlimmer als plötzlich an einem abgelegenen Platz kein Wasser mehr zu haben oder unterwegs verzweifelt nach Wasser zu suchen. Das kommt dennoch vor und wir sind schon viele Kilometer Umwege gefahren, um sauberes Wasser aufzutreiben.

Wasserfilter

Vor jeder Druckpumpe muss ein Wasserfilter * verbaut werden. Er sorgt dafür, das kleinste Verunreinigungen aus dem Wasser gefiltert werden und die Membran in der Pumpe nicht verschmutz wird. Er erhöht dadurch die Lebensdauer der Pumpe erheblich.

Druckminderer

Um unser Wasser zu erwärmen haben wir einen Heißluft Boiler von Elgena (unbezahlte Werbung) in unser Wassersystem eingebaut. Dieser schreibt vor, dass zwingend ein Druckminderer vor dem Boiler verbaut werden muss, wenn eine Druckpumpe verwendet wird. Denn Überdruck im Boiler kann zu Wasseraustritt und im schlimmsten Fall zu Beschädigungen am Boiler führen.

Verbrühschutz

Der Verbrühschutz ist ebenfalls ein Bauteil, das mit dem Boiler in Verbindung steht. Der Boiler erhitzt das Wasser auf ca. 60 bis 80 Grad. Würden wir uns jetzt also unter die Dusche stellen, oder uns mit warmem Wasser die Hände waschen, würden wir Verbrennungen davontragen. Der Verbrühschutz mischt das warme Wasser mit so viel kaltem Wasser, bis eine eingestellte Temperatur erreicht wird. Er sorgt damit nicht nur dafür, dass wir uns nicht verbrühen, sondern erhöht gleichzeitig durch das hinzufügen von kaltem Wasser unsere Menge an warmem Wasser.

Wasserentnahme

Einer der größten Vorteile, den wir durch die Entscheidung für eine Druckpumpe haben, ist, dass wir in Verbindung mit der Druckpumpe handelsübliche Wasserhähne und Duscharmaturen verwenden können. Das hat nicht nur die Auswahl erheblich vereinfacht, es gibt auch wesentlich mehr Möglichkeiten, passende Armaturen * zu finden. Wir haben unser Wassersystem so gebaut, dass sowohl am Waschbecken als auch in der Dusche warmes und kaltes Wasser entnommen werden kann. Zusätzlich haben wir im Heck des Campers die Möglichkeit, eine Außendusche anzuschließen. Dort kann allerdings nur kaltes Wasser entnommen werden. Die Außendusche nutzen wir aber auch hauptsächlich, um uns den Dreck oder Sand von den Füßen zu waschen.

 

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