Wir haben uns für einen recht großen Tank entschieden, da wir im Vorfeld unseren Wasserverbrauch berechnet haben und davon ausgehen, dass wir einige Tage autark stehen möchten, also keinen Campingplatz ansteuern.
Frischwassertank über dem Radkasten, Grauwassertank Unterflur.
Für den Frischwassertank haben wir uns für einen sogenannten „Radkastentank“ (Beispiel, unbezahlte Werbung) mit 94 Litern entschieden. Dieser wird im Innenraum über dem Radkasten befestigt und ist so geformt, dass er praktischerweise auf dem runden Radkasten aufliegt (befestigen sollte man ihn natürlich dennoch). Den Grauwassertank * mit 85 Litern Fassungsvermögen haben wir unter dem Fahrzeugboden befestigt, also Unterflur installiert. So benötigt er keinen Platz im Innenraum. Dadurch, dass der Tank tiefer liegt als alles im Innenraum, kann das Abwasser außerdem ohne eine zusätzliche Pumpe in den Tank fließen.
Frischwasserzufuhr und Tankanschlüsse
So ein Tank will natürlich auch mit Frischwasser gefüllt werden, sonst bringt er uns ja nichts. Dafür gibt es mehrere Methoden. Klassisch werden in den professionellen Ausbauten Tankeinfülllöcher *, vergleichbar mit den Tanklöchern für den Kraftstoff am Fahrzeug, in die Außenwand des Wohnmobils gebaut. Die meist weißen Klappen kann man immer schon von Weitem erkennen. In das Loch kann dann entweder ein Schlauch angeschlossen werden oder teilweise sogar mit der Gießkanne Wasser eingefüllt werden.
Den Wasseranschluss Unterflur verbauen
In Selbstausbauten hat sich mittlerweile das Befüllen mit „Gardena“-Systemen * durchgesetzt. Das praktische Stecksystem ist in der Gartenbewässerung nicht mehr wegzudenken. Dabei kann der Anschluss für den Schlauch entweder innerhalb des Wohnmobils oder außerhalb verbaut werden. Innerhalb ist er sicher einfacher zu installieren, hat aber den Nachteil, dass beim Befüllen die Tür offenstehen muss. Das ist gerade im Winter, wenn man seinen Camper auf angenehme Temperaturen geheizt hat, ein Problem. Eine Installation außerhalb hat allerdings den Nachteil, dass man eine weitere Öffnung im Fahrzeug benötigt. Man kann dann entweder, ähnlich wie die oben beschriebenen Tanklöcher, eine Klappe an die Fahrzeugwand bauen, oder so wie wir es umgesetzt haben, einen Schlauch Unterflur heraushängen lassen.
10mm oder 12mm Anschlüsse?
Im Camping-Fachhandel sind eigentlich nur Schläuche mit 10mm und entsprechende Anschlüsse zu finden. Geht man allerdings in den Baumarkt in die Abteilung für die Gartenbewässerung findet man hauptsächlich alles mit 12mm. Aus unserer Sicht wird hier einfach nur versucht, im Camping-Handel zusätzlichen Absatz zu generieren. Denn wenn man sich die meistens aus Plastik gefertigten 10mm Anschlüsse, Tankdurchführungen, T-Stücke etc. anschaut, sind diese nicht nur eben aus Plastik, sondern im Vergleich zu den Messing-Bauteilen aus dem Baumarkt auch noch sehr teuer. Man bezahlt im Schnitt ungefähr den doppelten Preis. Wir haben deshalb alle unsere Anschlüsse mit 12mm verbaut. Die dazu passenden Gartenschläuche, ebenfalls mit 12mm, sind allerdings nicht Trinkwasser geeignet. Sie sind meistens im Inneren etwas porös, sodass sich Schmutz sammeln und Bakterien ansiedeln könnten. Die Meinungen darüber, ob nun die teureren trinkwassergeeigneten Schläuche sein müssen oder ob die billigeren Gartenschläuche ausreichen, gehen weit auseinander.
Wir haben für alle Bereiche, in denen das Wasser immer steht, Trinkwasser-Schläuche * verwendet. Mit etwas Geduld und Gewalt bekommt man die 10mm Schläuche auch auf die 12mm Anschlüsse. In den Bereichen, in denen das Wasser nicht steht, sondern nur hin und wieder durchläuft, haben wir Gartenschläuche verwendet. Das ist zum Beispiel Beim Zulauf in den Tank und beim Überlauf der Fall.
Zusätzliche Möglichkeiten zur Befüllung des Tanks einplanen
Zusätzlich macht es Sinn sich zu überlegen, wie man den Tank gegebenenfalls auch mit einem Trichter oder einer Gießkanne befüllen kann. Denn nicht immer kann der Schlauch an die vorhandenen Wasserhähne angeschlossen werden. Je nachdem, wo man mit seinem mobilen Heim unterwegs ist, kann es sogar vorkommen, dass gar kein Hahn vorhanden ist, sondern das Trinkwasser einfach aus einer Wand plätschert. Gerade in ländlicheren Gegenden in den Bergen ist das häufiger der Fall. Wir haben die Konstruktion um unseren Wasserkasten herum so gebaut, dass man mit einem kurzen Schlauch und einem Trichter noch problemlos an eine der Revisionsöffnungen des Tanks gelangen kann, um dort das Wasser einzufüllen.
Zusätzlich zum Befüllen des Tankes muss es möglich sein, das Wasser auch wieder abzulassen. Nicht nur im Winter, zum Frostschutz, sondern auch, wenn man Verunreinigungen im Tank hat. Uns ist es bereits passiert, dass wir schmutziges Wasser in den Tank gefüllt haben. Dann ist es gut, wenn man die Öffnung an der Unterseite des Tankes, die direkt aus dem Fahrzeug herausführt, öffnen kann, um das Wasser wieder abzulassen.
An Entlüftung und Überlauf denken
Um einen Überdruck im Tank zu vermeiden, benötig der Tank auch noch eine Entlüftung und einen Überlauf. Wir haben beides über einen Schlauch an der Oberseite des Tankes realisiert, der neben dem Schlauch für die Befüllung unter den Fahrzeugboden geführt ist. So erkennen wir auch sehr gut, wann der Tank voll ist. Dann läuft das Wasser aus dem Überlauf raus und wir können die Wasserzufuhr unterbrechen.
Als letzten Anschluss an den Tank benötigen wir noch einen Schlauch, der zu unserer Pumpe führt. Wir haben dafür ebenfalls an der Oberseite des Tankes, einen Schlauch innerhalb bis zum Boden des Tankes gelegt. Da unser Wassertank nicht rechteckig ist, haben wir darauf geachtet, dass der Schlauch bis zur tiefsten Stelle des Tanks verläuft. Die Pumpe kann dadurch den Tank so gut wie vollständig leeren.
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Interessanter Ansatz, danke für die Schilderung.
Was sagt denn der TÜV zu dem an den Unterboden getüdelten Grauwassertank?
Dort waren wir erst letzte Woche und es gab keinerlei Probleme bei uns.