Es musste schnell gehen bei der Einreise nach Bosnien. Denn der Corona-Test durfte nicht älter als 72 Stunden sein. Das Testergebnis von Freitag, das wir 10 Stunden später erhalten haben, war – wie zu erwarten – negativ. Noch am Abend haben wir uns auf den Weg gemacht, sind durch Österreich und Slowienien gefahren, um schließlich einen kurzen nächtlichen Zwischenstopp in Kroatien einzulegen.
Zur Erinnerung: Wir schreiben den Monat Juni im Corona-Jahr 2021. Nahezu wöchentlich ändern sich die Bedingungen, zu denen man in Länder reisen kann – oder eben nicht. In Österreich und Slowenien gab es keinerlei Probleme.
Österreicher an der Grenze recht desinteressiert, Slowenien schon im Feierabend
Während die Österreicher noch unsere Ausweise sehen wollten und ansonsten keinerlei Zertifikate, Formulare, Tests oder den Nachweis, dass man das Erstgeborene als Faustpfand abgeben wird, verlangten, war in Slowenien keine Menschenseele mehr an der Kontrollstation zu sehen.
Einreise nach Kroatien: Bloß nicht länger als 12 Stunden Aufenthalt
So ging es gemütlich weiter bis nach Kroatien, wo man dann wirklich unsere Pässe sorgfältig in Augenschein genommen hat und uns darauf hinwies, dass wir innerhalb von 12 Stunden durch das Land fahren müssen. Denn das obligatorische Online-Formular, mit dem man zu einem längeren Aufenthalt berechtigt ist, haben wir nicht ausgefüllt. Fraglich ist allerdings, ob und wie kontrolliert wird, dass man an einem Grenzübergang auf der anderen Landesseite auch tatsächlich wieder ausreist. Wir haben es nicht darauf ankommen lassen. Kurz nach der Grenze haben wir uns einen Schlafplatz gesucht, den Camper kurzerhand geparkt und uns um circa 2 Uhr zur Nachtruhe gebettet, um am nächsten Morgen mehr oder weniger erholt die Weiterreise anzutreten. Die Fahrt von Kroatien nach Bosnien sollte ja immerhin noch mindestens zwei Stunden dauern. Ein Mittagessen durfte dabei allerdings auch nicht fehlen.
Die Grenze in Bosnien: Nur mit negativem PCR-Test
An der bosnischen Grenze war dann tatsächlich unser Corona-PCR-Test fällig. Gut so. Denn sonst wäre der Aufwand ja umsonst gewesen. Nach einem Check der Pässe ging es rein ins Land. Alles also kein Problem. Die grüne Versichertenkarte fürs Auto, die mittlerweile weiß ist, haben wir allerdings nicht benötigt.
Dennoch immer wieder aufregend in diesen besonderen Zeiten an einer Grenzstation zu warten. Manchmal kommt es mir vor, als müsste ich als Gladiator auf des großen Cäsars Zeichen warten, der seinen Daumen entweder in die Höhe reckt oder nach unten in Richtung Höllenfeuer deutet: Einlass gewährt gegen wir setzen euch hier auf unbestimmte Zeit fest. Der Vollständigkeit halber – und weil ich als alter Lateiner und Klugscheißer – ungern falsche Metaphern verwende – sei angemerkt, dass im alten Rom der nach oben gereckte Daumen vermutlich den Todesstoß bedeutet hatte, während der umschlossene Daumen auf eine Begnadigung schließen ließ.
Nun ja, bisher sind wir weder im Grenzeigenen Knast gelandet, noch hat ein Grenzbeamte unser Auto kontrolliert (schade eigentlich, wo wir doch so stolz drauf sind) und größere Diskussionen gab es auch nicht. Und wie der Kölner zu sagen pflegte: Et hätt noch immer jot jejang.
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