Camper Ausbau – Rostfrei Teil 1: Unterboden entrosten

Unterboden entrosten mit Akkuschrauber

Hat man den passenden Kastenwagen gefunden, will man sofort loslegen. Doch bevor es so richtig losgehen kann mit dem Camperausbau, gilt es, das Fahrzeug ganz grundsätzlich noch etwas fitter zu machen.

Transporter sind gemeinhin nicht darauf ausgelegt, Jahrzehnte zu überdauern. Da normalerweise vor allem Firmen Bedarf an solchen Nutzfahrzeugen haben, für die die Langlebigkeit meist eine untergeordnete Rolle spielt, ist Rost oft ein Problem.

Will man einen Transporter zum Camper ausbauen, hat man allerdings durchaus ein Interesse daran, dass der fahrbare Untersatz noch einige Jahre hält. Deshalb sollte man einen Blick unter das Auto werfen und sich den Unterboden einmal genauer anschauen.

Das haben wir auch bei unserer Aknes gemacht. Da wir leider keine Grube zu Hause haben, haben wir uns eine Hobbywerkstatt in der Nähe gesucht. Für 12 Euro pro Stunde konnten wir in Beuern eine Grube mieten und die Arbeiten am Unterboden durchführen.

Was wir für die Entrostung des Unterbodens benötigten

  • Arbeitshandschuhe
  • Schutzbrille
  • Mundschutz
  • Schleifpapier Körnung 240
  • Akkuschrauber von Bosch (gefunden bei Globus Baumarkt)
  • Drahtbürstenaufsatz für den Akkuschrauber (gefunden bei Amazon)
  • Rostumwandler Spray von Nigrin: 2 Dosen (gefunden bei Manomano)
  • Unterboden-Schutz Spray von Nigrin: 3 Dosen (gefunden bei Manomano)

Zeitaufwand
5 Stunden

Viele Wege führen zum rostfreien Unterboden

Rost am Unterboden

Nachdem wir uns in die Grube begeben und Aknes Unterboden begutachtet hatten, waren zunächst einmal positiv überrascht. Denn zum Glück konnten wir nur oberflächlichen Rost entdecken. Dennoch wollten wir den Rost, der sich unweigerlich bereits angesetzt hatte, entfernen und dafür sorgen, dass der Unterboden von Aknes in Zukunft weniger angreifbar ist.

Wir haben uns vorher online informiert, wie man dem Rost am besten den Gar ausmachen kann und festgestellt, dass es zahlreiche Mittel und Wege gibt. Verschiedene Werkzeuge, unterschiedliche Rostschutzmittel und Rostschutzfarben sowie vielfältige Herangehensweisen hinsichtlich der Schritte, die durchzuführen sind. Nach langem Abwägen haben wir uns für das Vorgehen entschieden, das wir hier beschreiben.

Schritt 1: Groben Rost entfernen

Dem Rost am Unterboden sind wir mit grobem Werkzeug zu Leibe gerückt. Wir haben hierzu einen Akkuschrauber mit entsprechendem Drahtbürstenaufsatz verwendet. Vor allem an den Holmen konnten wir so den Rost sehr gut entfernen. Die Stellen, die etwas leichter zugänglich waren und an denen eher Flugrost saß, haben wir mit Schleifpapier behandelt. Mit beiden Methoden haben wir uns so weit vorgearbeitet, bis das blanke Metall wieder zum Vorschein kam.

Wichtig ist dabei, eine Schutzbrille, Mundschutz und Handschuhe zu tragen. Denn der Rost sollte weder eingeatmet werden, weil das der Lunge schadet, noch sollte er in die Augen kommen. Kleine Partikel und Splitter können zu unschönen Verletzungen führen.

Schritt 2: Unterboden mit Luft säubern

Nachdem wir den gesamten Unterboden so behandelt hatten, kam ein Luftdruckreiniger zum Einsatz. Hätte die Werkstatt diesen nicht gehabt, wäre der Arbeitsschritt ausgefallen. Da aber ein Luftdruckreiniger da war, haben wir die Gunst der Stunde genutzt und mal so richtig schön durchgepustet. So konnten wir weiteren Rost entfernen, der an schwer zugänglichen Stellen saß und denjenigen wegpusten, den wir durch unsere Vorarbeiten bereits gelockert hatten.

Schritt 3: Auftragen eines Rostumwandlers

Nigrin Rostumwandler

Wir haben uns dafür entschieden, den Unterboden mit einem Rostumwandler Spray zu behandeln. Genutzt haben wir hierfür das Rostumwandler Spray von Nigrin. Eine weitere Marke, die sich ebenfalls eignet ist der Rostumwandler von Fertan. Das Nigrin Rostumwandler Spray haben wir am gesamten Unterboden auf die Stellen aufgetragen, an denen bereits Rost entstanden war. Das Spray neutralisiert den Rost und soll verhindern, dass neuer Rost auftaucht. Wichtig ist, den Rostumwandler nicht an Stellen aufzutragen, die sich erhitzen – wie eben der Auspuff – da der Rostumwandler leicht entzündlich ist.

Nach einer Wartezeit von zwei bis drei Stunden, die wir für einen Spaziergang und eine Essenspause genutzt haben, konnten wir gut sehen, dass der Rostumwandler gewirkt hat. Es bildet sich eine schwarze Schutzschicht, wo vorher der Rost saß. Daran sieht man auch gut, dass es eigentlich keine Chance gibt, den Rost komplett mit mechanischen Hilfsmitteln zu entfernen. Diese Arbeit sollte man sich aber dennoch machen, damit das Spray nur noch am festsitzenden Rost wirken muss. Nigrin verspricht, dass die Schutzschicht, die sich bildet, den Rost neutralisiert und die Entwicklung von neuem Rost verhindert.

Auch beim Auftragen des Rostumwandlers gilt: Ihr solltet Schutzkleidung, vor allem Atemmasken, tragen.

Schritt 4: Auftragen eines Unterbodenschutzes

Nigrin Unterbodenschutz

Nachdem der Rostumwandler getrocknet war und gewirkt hat, konnten wir den Unterbodenschutz auftragen. Hierfür haben wir das Unterboden Spray von Nigrin verwendet. Hierbei handelt es sich um eine dauerelastische Bitumen-Wachs Kombination, die vor Korrosion, Streusalz und Steinschlag schützen soll. Wir haben bewusst auf das Spray gesetzt, da man hiermit – im Gegensatz zu einem Schutz, den man mit dem Pinsel auftragen muss – gut und leicht auch schwer zugängliche Stellen behandeln kann. Auch hier haben wir die Teile ausgespart, die sich erhitzen und auch darauf geachtet, dass wir Bremsen und Achsen sowie Motor- und Getriebeteile nicht behandeln. Das Unterbodenspray sollte ebenfalls trocknen, was – je nach Temperatur – nach circa einer Stunde der Fall sein sollte.

Eine Alternative zu unserer Rostentfernung wäre es, einen Fachmann ranzulassen. Dieser kann den Unterboden mit einem Sandstrahler oder einem Trockeneisstrahler behandeln. Das wäre sicher noch eine Ecke effektiver gewesen. Allerdings haben wir uns dagegen entschieden, da wir unser Budget nicht schon zu Beginn sprengen wollten und sich der Rost an unserem Transporter in Grenzen gehalten hat. Wer es aber besonders gründlich haben möchte, kann einen Fachmann mit der Rostentfernung beauftragen und damit auch sicher sein, dass der Rost professionell entfernt wird.

Wir sind uns bewusst, dass wir uns nicht bis in die kleinste Ecke vorarbeiten konnten und der Rost sicher nicht restlos entfernt ist. Daher werden wir von Zeit zu Zeit einmal unter das Auto kriechen müssen und nachschauen, wie der Unterboden so aussieht und ob sich neue Stellen auftuen, die einer Rostbehandlung bedürfen. Die Unterbodenbehandlung ist auf jeden Fall ein Thema, mit dem man sich immer wieder und sehr regelmäßig befassen muss.

Unterbodenschutz

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